Realschule (Klasse 7-10)
„Die Realschule vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern eine allgemeine Bildung und ermöglicht ihnen entsprechend ihren Leistungen und Neigungen eine Schwerpunktbildung, die sie befähigt, nach Maßgabe der Abschlüsse ihren Bildungsweg in berufs- und studienqualifizierenden Bildungsgängen fortzusetzen.“ HSCHG §23a
Genau dies wird in der John-F.-Kennedy-Schule umgesetzt: wir wollen Schülerinnen und Schüler ein breites Allgemeinwissen vermitteln, sie ganz individuell betrachten und sie ihre Schwerpunkte finden lassen, um dann Perspektiven in Beruf oder Studium zu eröffnen. Nach unserer Meinung bleibt einer Reihe von Schülerinnen und Schülern gerade in den neu geschaffenen G8-Bildungsgängen zu wenig Zeit, um sich selbst zu finden und eigene Entwicklungen voranzutreiben.
Unsere Schülerinnen und Schüler sollen für Entscheidungen der Lebensrealität reif werden, um ihre Zukunft eigenverantwortlich und zielgerichtet in die Hand nehmen zu können. Sie erhalten ein Jahr mehr Zeit, in der sie ihre Stärken erkunden, um danach angemessene und persönliche Schwerpunkte zu setzen. Diese Zweigleisigkeit (Richtung Ausbildung oder Abitur) zeigt sich besonders im Bereich des Wahlpflichtunterrichts.
Nach der Förderstufe müssen sich Eltern und Kinder für einen Wahlpflichtkurs entscheiden. Dies kann eine weitere Fremdsprache (bei uns ist dies Französisch) sein – oder man wählt einen Kurs aus verschiedenen Unterrichtsgebieten. Diese sind auch für Schülerinnen und Schüler gedacht sind, die eine Ausbildung oder ein Fachabitur im Sinn haben.
Meist wird für diese 3-4 Stunden pro Woche eine Auswahl an technisch orientierten, musisch-künstlerischen, Ernährungs- oder IT-Kursen angeboten, in die sich Schülerinnen und Schüler nach Neigung einwählen können – eine weitere Unterstützung zur individuellen Entwicklung. Besonderheiten sind das durchgängige Technikkonzept und die Schülerfirma „Schülerkiosk“ in den Klassenstufen 9 und 10:
Schülerinnen und Schüler, die sich in den Bereich Technik einwählen, erlernen in der Regel zunächst den Umgang mit Werkzeug in der Holzverarbeitung, programmieren später am XY-Tisch (eine computergesteuerte Fräsmaschine für Holz, Kunststoff und Aluminium), arbeiten am PC und erstellen technische Zeichnungen. In diesem Zusammenhang ist auch das IT – Konzept der Schule zu nennen, das in den Stufen 5,7 und 9 für alle Schülerinnen und Schüler eine Wochenstunde Unterricht am PC vorsieht. Hierbei handelt es sich um Bausteine die spätestens am Ende der Stufe 9 zu einem angemessenen Umgang mit den neuen Medien befähigen.
Für die kaufmännisch interessierten Schüler bietet sich die Schülerfirma an. Hier führen Schülerinnen und Schüler eigenständig den Schülerkiosk. Vom Einkauf im Discounter und Bestellung beim Zulieferer für Schulmilch, über Kassenabrechnung und Inventur, bis hin zum regelmäßigen Verkauf in den Pausen und besonderen Aktionen, erhalten die Teilnehmer einen ersten Einblick in Geschäftsvorgänge. Diese Art der Angebote ermöglicht es den Jugenedlichen, nach den eigenen Interessen zu arbeiten und die individuellen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.
In Klasse 10 werden neben Technik für Schülerinnen und Schüler, welche die Fachhochschulreife oder andere weiterführende Schulen anstreben, Kurse in Deutsch, Mathematik und Englisch angeboten.
Zu einer sorgfältigen Vorbereitung auf die Berufswelt gehört außerdem je ein Betriebspraktikum in den Stufen 8 und 9.
Die Realschulform ist mit dieser Organisation, bei der sich das Maß an Unterstützung und Leistungsanforderung die Waage halten, sehr gut dafür geeignet, allen Jugendlichen im Laufe ihrer Schulkarriere Perspektiven für den weiteren Lebensweg zu gewähren:
– den gymnasial orientierten Schülern mit dem Erwerb der zweiten Fremdsprache,
– handwerklich-technisch orientierten Schülern,
– weniger sprachlich orientierten Schülern, die einen höheren Schulabschluss wie z.B. die Fachhochschulreife anstreben – Nachwuchs für die in Deutschland händeringend gesuchten Facharbeiter, Naturwissenschaftler und Ingenieure.
Dies gelingt außerdem durch die vertrauensvolle Kooperation mit der Technikerschule in Butzbach, die sich unter bestimmten Umständen bereit erklärt, für unsere Schülerinnen und Schüler ein Kontingent zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet z.B., dass eine Karriere, die an der John-F.-Kennedy-Schule beginnt, mit einem Abschluss als Techniker für Photovoltaik weitergehen kann, einem Abschluss also, der dem Bachelor gleichgestellt ist.
Aufgrund einer angenehmen Wochenstundenzahl bleibt unseren Schülerinnen und Schülern der Realschule genügend Freizeit, deshalb besteht nach dem regulären Unterricht selbstverständlich auch das Angebot, an den vielfältigen Ganztagsangeboten teilzunehmen.